Raumstation im Badezimmer – Klos in Japan
Ich mag Klos und deshalb liebe ich Japan, denn hier hat man konsequent zu Ende gedacht.
Japanische Ingenieurskunst, hemmungsloser Wille zur Energie und Wasser- verschwendung und Technikbegeisterung, die auch hygienische Bedenken mühelos überwindet, ist dieser Ort kuschligen Wohlfühlens zu verdanken.

Das weder stille, noch emissionsfreie Örtchen in Japan hat eine beheizte Klobrille, welche nicht nur für Bakterien brutkastenartig optimierte Temperaturen zum Vermehren bietet, sondern auch den Hintern mit einem Kuss warmer Geborgenheit empfängt. Nach ausgiebiger Entspannung braucht man auch keine Angst zu haben, sich die Finger schmutzig machen zu müssen. Ein warmer Strahl regelbaren Druckes befreit einen von unerwünschten Schwarzfahrern. Von Strömungsmechanikern und Leuten ohne Trinkwassermangel entwickelt, sorgt die Spülung dann selbstständig für eine kosmetisch einwandfreie Spurenbeseitigung, sodass Klobürsten in Japan von Massenar-beitslosigkeit und gesellschaftlichen Abstieg bedroht sind.
Dass ich mit meiner Liebe zum Klo in Japan nicht alleine dastehe, zeigt sich an der Tatsache, dass es sich um ein Standard Uniklo handelt. Unlängst gestand mir ein Japaner, dass man sogar häufig das Pissoir zugunsten des Klos meidet. „Cause, feels good.“